Ein geradezu selten dramatischer Abgang beim Tauchen in Sharm el-Sheikh (Ägypten).
Man möchte nicht wissen, was der Dame zuletzt durch den Kopf gegangen sein könnte:
„Da begegne ich schon mal dem weißen Hai und dann habe ich nach 17 Tauchfahrten immer noch keine Videokamera dabei, weil ich statt einer wasserdichten Spezialausführung die billigste vom Krabbeltisch nehmen mußte, die jetzt im Miet-Porsche liegt. Aber wie soll man sich sonst von seiner spärlichen Rente solch einen Urlaub gönnen – wir Rentner haben doch kein Geld. Noch einmal passiert mir das garantiert nicht!“ – womit Sie Recht behalten hat.
Das Mitleid ihrer Mitbewohner des Seniorenheimes hält sich in Grenzen, „Uns hat sie nicht mal einen von ihren Keksen abgegeben, die sie immer im Supermarkt geklaut hat.“ – sagt eine Bewohnerin aus dem Nebenzimmer.
Selbst in einem nahe gelegenen Cafe erzählt dessen Besitzer: „Die Dame ist immer nur zum Erzählen hergekommen – meistens hat sie über ihre früheren Reisen aus längst vergangenen Zeiten gesprochen – als es ihr noch besser ging, sie war wohl viel am Meer. Ihr Essen hat sie sich selbst mitgebracht und nur Leitungswasser für ihre Pillen bestellt. Dafür hat sie aber ab und zu Kekse angeboten – und das von ihrer spärlichen Rente – da zeigt man schon Verständnis für ältere Leute und wir haben sie gerne hier sitzen lassen.“
Die Deutsche Rentenversicherung empfiehlt inzwischen Reisen ans Rote Meer – wegen des sauberen Wassers und der frischen Luft – in Kürze werden auch die ersten Broschüren fertig gedruckt sein. Die AOK Krankenkasse liebäugelt indessen mit Sharm el-Sheikh als möglichen Kurort und steckt gerade mitten in den Verhandlungen mit einigen Hotels vor Ort.
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